Umweltfreundliche Bestattung: Wasser- & Kompostbestattung – Eine nachhaltige Alternative

Die steigende Sensibilität für Umweltfragen beeinflusst zunehmend auch unsere Abschiedskultur. Traditionelle Erdbestattungen und Feuerbestattungen hinterlassen einen ökologischen Fußabdruck. Daher gewinnen umweltfreundliche Alternativen wie die Wasserbestattung (auch Seebestattung genannt) und die Kompostbestattung (auch Naturbestattung oder biologische Bestattung) immer mehr an Bedeutung. Dieser Artikel beleuchtet die Vor- und Nachteile beider Verfahren und hilft Ihnen, die für Sie passende, nachhaltige Bestattungsform zu finden.

Wasserbestattung: Im Einklang mit der Natur zur See

Die Wasserbestattung, meist auf See durchgeführt, ist eine würdevolle und umweltverträgliche Alternative zur traditionellen Bestattung. Die Asche des Verstorbenen wird in einer biologisch abbaubaren Urne dem Meer übergeben.

Vorteile der Wasserbestattung:

• Umweltfreundlich: Keine Belastung des Bodens durch Särge oder Balsamierung. Die Asche vermischt sich vollständig mit dem Meerwasser.
• Ruhe und Würde: Die Zeremonie findet in der Regel auf einem Schiff statt und bietet eine besinnliche Atmosphäre inmitten der Natur.
• Einfache Organisation: Im Vergleich zu Erdbestattungen ist die Organisation oft unkomplizierter.

Nachteile der Wasserbestattung:

• Regionale Einschränkungen: Die Wasserbestattung ist nur an bestimmten Stellen erlaubt, die den gesetzlichen Vorschriften entsprechen.
• Wetterabhängigkeit: Die Zeremonie kann durch ungünstige Wetterbedingungen beeinträchtigt werden.
• Keine Grabstätte: Es gibt keine physische Grabstätte, was für einige Angehörige schwierig sein kann.

Kompostbestattung: Rückkehr zum Kreislauf der Natur

Bei der Kompostbestattung wird der Verstorbene in einem biologisch abbaubaren Sarg in einem speziellen Kompostfeld beigesetzt. Durch natürliche Prozesse zersetzt sich der Körper und wird zu wertvoller Komposterde, die später beispielsweise für Bepflanzungen verwendet werden kann.

Vorteile der Kompostbestattung:

• Hohe Umweltverträglichkeit: Die Kompostbestattung ist die umweltfreundlichste Bestattungsart. Sie trägt zur Nährstoffrückführung in den Naturkreislauf bei.
• Natürlicher Prozess: Der Körper kehrt auf natürliche Weise in die Natur zurück.
• Besondere Verbundenheit mit der Natur: Für viele Angehörige ist die Vorstellung einer Rückkehr in den natürlichen Kreislauf tröstlich.

Nachteile der Kompostbestattung:

• Rechtliche Rahmenbedingungen: Die rechtlichen Regelungen für Kompostbestattungen sind in Deutschland noch nicht überall einheitlich. Informieren Sie sich daher frühzeitig über die lokalen Vorschriften.
• Geringere Akzeptanz: Die Kompostbestattung ist in Deutschland noch vergleichsweise neu und wird von einigen Menschen skeptisch betrachtet.
• Keine traditionelle Grabstätte: Ähnlich wie bei der Wasserbestattung gibt es keine klassische Grabstätte im traditionellen Sinne.

Welche umweltfreundliche Bestattung ist die richtige?

Die Entscheidung für die passende Bestattungsart ist sehr persönlich und hängt von den individuellen Wünschen und Überzeugungen des Verstorbenen und seiner Angehörigen ab. Berücksichtigen Sie die oben genannten Vor- und Nachteile, um die beste Wahl für Ihre Situation zu treffen. Ein Gespräch mit einem Bestatter, der sich auf umweltfreundliche Bestattungen spezialisiert hat, ist empfehlenswert.

Weiterführende Informationen:

Fazit: Wasser- und Kompostbestattungen bieten nachhaltige und würdevolle Alternativen zu traditionellen Bestattungsformen. Informieren Sie sich gründlich und treffen Sie eine Entscheidung, die Ihren Werten und den Wünschen des Verstorbenen entspricht.